Intel D945GCLF Review
Weltweit erster Testbericht zum neuen Intel D945GCLF ITX Atom Mainboard ! Teststellung von http://www.CarTFT.com ...
Vorwort
Der marktführende Halbleiterhersteller stellte auf der Intel Solution Summit 2008 in Rom neue Desktop-Motherboards vor. Darunter befand sich auch ein von Intel deklariertes „Nettop“ Board, das „D945GCLF“. Hier wurde Wert auf eine möglichst günstige Lösung für Desktop Rechner gelegt, ohne dabei für Mini-ITX Verhältnisse zu sehr an der Effizienzschraube zu drehen.
Die Atom-CPU bildet hier die Basis für ein kostengünstiges System, die zudem noch sehr energiesparend arbeitet und deshalb optimal für den mobilen Bereich, aber auch für Server, Car-PC sowie Multimedia Lösungen eingesetzt werden kann.
Hauptsächlich wurde die Atom-CPU für „Mobile Internet Devices“ (MID) entwickelt, die im Bereich zwischen Notebooks und Handys angesiedelt werden. „Die Prozessoren wurden im 45nm Verfahren mit den weltweit kleinsten Transistoren ausgestattet“, erwähnte Intels Vize Präsident Sean Maloney.
Da die IT-Welt momentan aber geradezu nach „GreenIT“ schreit, bietet sich solch ein Mainboard an. Als Beispiel konnte Intel im Gegensatz zum GLY2 den Stromverbrauch der CPU von knapp 20W auf 2.05W reduzieren, was ein unglaublicher Wert ist. Hier können Industrieboards anderer Hersteller momentan nicht mithalten.
Spezifikationen
Modell |
D945GCLF |
Bauart |
Mini-ITX Mainboard |
CPU |
Intel Atom 230 @ 1x 1.60GHz |
Chipsatz |
Intel 82945G (ICH7) |
L2 Cache |
512kb |
Grafik |
Intel 82945G Express Chipsatz (Intel 950 GMA) |
Arbeitsspeicher |
1x DDR2 533/667 |
Monitoranschluss |
VGA (D-Sub 15) |
Audio |
Realtek High Definition Audio |
LAN |
1x 10/100Mbit |
USB 2.0 |
4x USB 2.0 |
Anschlüsse extern |
- 2x PS/2 |
Anschlüsse intern |
PCI, USB 2.0 5/6, Audio |
Stromversorgung |
20 Pin ATX, P4-Stecker |
Zubehör und Lieferumfang |
I/O Blende, |
Software |
Treiber CD |
Mainboard und Anschlüsse
Das Layout des Mainboards ist an sich ist recht schlicht gehalten und logisch aufgebaut. Mittig platziert sich der Kühlkörper für den Chipsatz, worauf ein drehzahlgesteuerter 40x40 mm Lüfter verbaut ist. Gleich daneben sitzt ein passiver Kühler, worunter sich die Atom-CPU befindet. Dies empfand ich als äußerst interessant, da die CPU mit einem derart kleinen, passiven Kühler auskommt und er gerade mal handwarm wird, während der Chipsatz einen deutlich größeren Block benötigt, der aktiv gekühlt werden muss.
Insgesamt kann nur ein DDR2 RAM seinen Platz auf dem Mainboard einnehmen. Ganz außen sitzen die Ports für 2 SATA- sowie ein IDE Kabel und die Steckleiste für die Stromversorgung im ATX Standard. Im Gegensatz zur älteren GLY Reihe hat man bei diesem Board nun die Möglichkeit, die komplette picoPSU Produktpalette wie zum Beispiel das etwas dickere picoPSU 120WI zu verbauen. Außerdem findet man noch einen herkömmlichen PCI Steckplatz für Erweiterungskarten etc. auf dem Intel Board.
Praktisch für Mini-ITX Gehäuse: SATA, IDE und ATX-Stromversorgung befinden sich allesamt gegenüber der I/O Blende noch vor dem Arbeitsspeicher direkt nebeneinander. Dies erleichtert das verlegen der Stromabel auf engstem Raum.
Von den Anschlussmöglichkeiten her hat man sich bei diesem Modell auf das nötigste beschränkt, was sich allerdings sehr positiv im Preis auswirkt. So günstig findet man in diesem Bereich kein Mainboard inklusive CPU, wobei noch zu erwähnen ist, dass die Leistung gewiss nicht als „Low Cost“ eingestuft werden darf, wenn man die Konkurrenz, deren Leistung und entsprechende Preise in Betracht zieht.
Installation und Benutzung von Betriebssystemen
Folgende Hardware wurde für das Testsystem verwendet:
· Intel G945GCLF Mainboard mit Intel Atom Prozessor
· 2GiB DDR2 RAM von Aenon
· 80 GiB SATA Festplatte mit 5400U/min von Samsung
· DVD R/RW Laufwerk von Pioneer
· picoPSU 90W versorgt mit einem 84W AC Adapter
Installiert wurde Windows XP Professional und Windows Vista Ultimate-32bit. Beide Systeme ließen sich mitsamt der vom Mainboard mitgelieferten Treiber problemlos aufspielen. Es traten keine Fehler auf.
Bis auf das setzen einer festen Größe des virtuellen Arbeitsspeichers beider Betriebssysteme nahm ich keine Änderungen vor, um einen möglichst repräsentativen Test für die Masse zu ermöglichen.
Beide Betriebssysteme sowie alle Applikationen liefen während der Testphase äußerst stabil und stürzten nie ab, was in dieser Phase, in der sich das Testboard befindet sehr beachtlich ist.
Die durchsichtige Aero Oberfläche sowie die Fensteranimationen von Windows Vista wurden sauber und ruckelfrei dargestellt.
Der S3 Modus wies allerdings noch einen unangenehmen Fehler auf. Sobald man das System in den Energiesparmodus versetzt und es wieder aufwecken möchte, bekommt der Monitor kein Signal und bleibt dementsprechend aus.
Im S1 Modus traten aber keine Probleme auf und der Rechner konnte zum Beispiel per Druck auf eine Taste des Keyboards zum leben erweckt werden.
Leistung, Stromverbrauch
Wie auch bei den Vorgängern hat Intel gegenüber VIA die Nase vorn. Für gängige Anwendungen, Office Arbeiten, Internet, DVD Wiedergabe, GPS Navigation etc. ist die Leistung völlig ausreichend und es macht Spaß mit dem System zu arbeiten. Die integrierte Grafikeinheit ist für Spiele aber wie erwartet zu schwach auf der Brust. Dies spiegelt sich auch im Leistungsindex von Windows Vista sowie in den Benchmark Werten wieder.
Vista Leistungsindex
Prozessor |
3.0 |
Arbeitsspeicher |
4.4 |
Grafik |
4.2 |
Grafik (Spiele) |
2.8 |
Prim. Festplatte |
4.8 |
Gesamt |
2.8 |
3DMark 2005
Windows XP |
Windows Vista |
435 |
656 |
PCMark 2005
Windows XP |
Windows Vista |
1635 |
1421 |
Cinebench R10
|
Windows XP |
Windows Vista |
Rendering CPU1 |
555 |
522 |
OpenGL |
277 |
240 |
Stromverbrauch
Bootphase |
33W |
Idle |
26W |
Last |
36W |
CD/DVD Load |
31W |
DVD |
31W |
Temperaturen, Geräuschpegel
Die Temperaturen erwiesen sich als unproblematisch. Der CPU Kühler arbeitet allerdings wegen seiner geringen Ausmaße etwas lauter als zum Beispiel ein 80mm Lüfter, ist in einem geschlossenen Gehäuse aber kaum noch wahrnehmbar.
Fazit
Das G945GCLF zeigt wo es lang geht: „Green Power“ ist die Devise und das möglichst ohne Leistungsbeinbußen. Intel kann mit diesem Mainboard ein sehr stromsparendes und dennoch leistungsfähiges System aufweisen.
In Sachen Anschlussfreundlichkeit könnte allerdings noch etwas mehr gehen. So hätte man sich zum Beispiel ein TV Out gewünscht. Außerdem fehlt leider ein interner COM Port, welcher heutzutage im Car-PC Bereich gerne als Schnittstelle zum programmieren von Netzteil Timings etc. eingesetzt wird.
Die Stabilität der Hardwaretreiber auf den getesteten Betriebssystemen Windows XP Professional und Windows Vista Ultimate ließ keine Kritik zu. Es konnte in der kompletten Testphase kein Problem festgestellt werden.
Alles in Allem ist das Intel G945GCLF eine solide Grundlage für verschiedene Bereiche. Sei es nun im industriellen Bereich oder als privaten Anwender in Form von einem Car-PC, Server oder einer Multimedia Station fürs Wohnzimmer.
Das Mainboard ist ab Ende dieser Woche (~09.05.2008) bei www.cartft.com lagernd (Direktlink zu Intel D945GCLF).
Geschrieben von:
Fluxkompensator (CarPC.info) aka Timo Decristan (CarTFT.com)
Über mich :
Ich bin sehr technikbegeistert und finde es spannend die neuesten Entwicklungen selbst erfahren zu können. Daher wird es in Zukunft mehr von mir zu lesen geben !
Summary score
Final score:Günstig ! Schnell !
Kein TV-Out
Linux-Test
kleine Kritik
Ansonsten, danke für einen so schnellen Bericht!
Meßreihe
Getestet wurde mit einer 2.5" HDD und einem Slimline DVD Laufwerk.
Ein professioneller Test ist mittlerweile aber auch bei Minitechnet erschienen, denen wir das Board weitergereicht haben :
http://www.car-pc.info/RSSmanager/2008-05-13.6090206001
kleine Kritik
Die nächsten Tests von mir werden erstens ausführlicher ausfallen und zweitens auch mit entsprechender Hardware zum Leistungsvergleich gegenübergestellt.
Hallo
sorry aber so technikinteressiert bzw. begeistert kann man aber auch nicht sein wenn man einen fehlenden TV out bemängelt...
- welches intel itx board hat schon einen tv out?
- für was soll man diese veraltete technik im digitalen zeitalter brauchen? außer man will sich lächerlich machen... mit miserabler bildqualität!!
Was mich aber vor allem interessiert hätte ist der Stromverbrauch im S3 mode !! weil bootzeiten sollten sowieso keinen interessieren, mein pc ist immer im S3 und braucht 3 Sekunden bis er da weiterspielt wo er aufgehört hat! und dabei braucht er 2 watt und wenn das noch weiter runter zu bekommen wäre wärs sicher nicht schlecht... aber gut eine woche haltet er so auch durch...
lg
CPU Lüfter ist nicht der CPU Lüfter
Will man mehr Performance und keine Lüfter, baut man zusätzlich eine passiv gekühlte Grafikkarte ein und deaktiviert den eingebauten Chip im Bios, so sollte es möglich sein den Lüfter ohne Sorge abzukoppeln.
Das einzige Geräusch kommt nur noch vom Netzteillüfter, kann man auch durch passiv ersetzen. und die Festplatte, da empfiehlt sich eine aktuelle 2.5" Platte, die hört man kaum noch, und verbrauchen um einiges weniger Energie wie 3.5" Platten.
geht nicht ...
Habe es gerade mal ausprobiert :-(
P4-Stecker notwendig
auf dem Board befindet sich der 4-polige P4-Stecker. Ist der beim Testbetrieb mit dem picoPSU unbeschaltet geblieben, d.h. man braucht ihn nicht? Darüber hätte ich gerne Klarheit.
Gruß, Jens
P4-Stecker notwendig!
Baue mir auch grad´ meinen CarPC auf Basis dieses Boards zusammen, und bin bis dato, ganz besonders mit Hinblick auf das Preis / Leistungsverhältnis absolut begeistert. Sicher, es gibt leistungsfähigere Maschinen, aber für die von mir angestrebten Erwartungen (mp3, ggf. DVD, meist aber "nur" Navi) langt das Teil mehr als genug.
Um die Geräusche noch weiter zu reduzieren wollte ich nicht auf eine aktive Kühlung verzichten, und habe einen alten, größeren CPU-Kühler ein wenig zurecht gestutzt. Einen entsprechend größeren Lüfter habe ich am Gehäuse über dem Kühler und dem passiven CPU-Kühler positioniert. Mit "SpeedFan" läuft der Lüfter-Motor bei mir im Schnitt mit ca. 20 - 25% Ansteuerung, - hörbar, aber deutlich leiser als der kleine Lüfter-Motor...Spätestens im Fahrzeug wird man ihn nicht mehr wahrnehmen.
Noch ein paar Tests, und in zwei Tagen gehts in Fahrzeug...
Linux??