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Erstellen einer GFK-Passform
Dieses Tutorial wurde erstellt von User "mat.her". Mehr dazu (auch weitere Bilder zu seinem Car-PC-Projekt) koennt ihr hier sehen. http://www.car-pc.info/phpBB2/viewtopic.php?p=50093
Zuerst wurde das Fach mit Malerkrepp ausgeklebt, da dies das einzige war, was auf dem Filz gehalten hat. Danach zwei Schichten von Malerklebeband. Dies ist leicht Gummiartig und hält dem Lösungsmittel stand.
Als das erledigt war, wurde der Kofferraum mit Folie ausgelegt. Dies verhindert eine größere Sauerei im Auto. Jetz wurde eine Schicht Trennlack aufgetragen. Diesen gibt es Farblos oder in verschiedenen Farben. Ich benutze gefärbten, damit man sieht wo bereits gestrichen wurde. Der Lack ist wasserlöslich und kann bei Fehlern einfach mit Wasser wieder abgewaschen werden.
Jetzt habe ich eine Schicht Deckharz aufgetragen. Dieses Harz wird mit ca 1-2% Härter angemischt und kann ca. 20-25 min. verarbeitet werden (je nach Härterzugabe und Außentemperatur). Deckharz ist normalerweise nur bei Negativformen erforderlich, hilft aber hier ebenfalls zu einer glatten, nahezu Porenfreien Oberfläche. Außerdem hat es den Vorteil, dass beim späteren Schleifen der Oberfläche keine Fasern nach außen tretten. Das Deckharz wurde schwarz eingefärbt (spezielle Farbpaste mit hoher Deckkraft) und ist dickflüssiger als normales Harz. Das verhindert, dass das Harz beim Auftragen wegläuft und sich auf dem Boden sammelt.
Da das Harz ziemlich stinkt, sollte man sowas im Freien machen. Außerdem muss man beachten, dass das Harz beim Aushärten warm wird. Dies kann bei zuviel Härter und 30 Grad sehr heiß werden. Atemschutz ist sowieso Standard.
Da ich das Harz dicker als 1mm aufgetragen habe, dauert es jetzt bis morgen bis alles durchgehärtet ist, dann geht es weiter.
Nachdem das Deckharz getrocknet ist, konnte ich zwei Schichten Matten aufbringen. Dafür habe ich 450 gr Gelege genommen. Zum lamieren reißt man dies am besten in Stücke. Schneiden führt zu glatten Kanten und somit zu harten Übergängen. Beim Reißen franzt die Matte aus und man bekommt "saubere" Übergänge. Das ganze wird mit einem billigen Pinsel gestoßen weil man sonst die Matte mit dem Pinsel wieder abnimmt. Dabei sollte man tunlichst darauf achten keine Luftblasen einzuarbeiten. Zwei Lagen reichen erstmal. So bleibt das ganze flexibel und es ist leichter zu entformen und das ganze verzieht sich beim Aushärten durch die Hitzeentwicklung nicht so.
Heute war alles durchgetrocknet und ich konnte entformen. Da alles noch sehr instabil ist, wurden die nächsten 4 Lagen laminiert. Insgesamt sind bis jetzt ca. 2,5 qm Matte und 2-2,5 kg Harz verbraucht worden. Anhand der Materialmenge sieht man, dass man das nicht im Baumarkt kaufen kann (es sei denn man hat im Lotto gewonnen). Die Rillen, die noch sichtbar sind, stammen vom Klebeband und werden nachher verschliffen, teilweise sieht man auch noch den blauen Trennlack.